FALLBEISPIEL

Im Rahmen einer Ammenaufzucht von Miniatur-Bullterrier-Welpen konnte ein Welpe (1 Tag alt) mit einer hochgradigen Fehlstellung (Innenrotation) beider Hintergliedmaßen festgestellt werden.



Nach tierärztlicher Rücksprache erfolgte ab dem zweiten Lebenstag eine Schienung beider Hintergliedmaßen durch die Fixierung der Gliedmaßen von Innen mit einem kleingeschnittenen, länglichem Mundspatel (umwickelt mit Watte) und einem Verband. Da das Welpenskelett anfänglich vorwiegend aus weichem Knorpel (wird innerhalb der ersten 3 – 4 Monate weitgehend durch Knochen ersetzt) besteht, können Fehlstellung sehr gut durch Fixierungen verbessert/behoben werden. Daraufhin erfolgte ein täglicher Wechsel des Verbandes, wobei die Gliedmaßen auch stundenweise ohne Verband belassen wurden. Wichtig ist auch die Gliedmaße regelmäßig anzuschauen und ggf. auch von außen und nicht nur von innen zu fixieren (je nach Stellung der Gliedmaße). Die Gliedmaßen wurden ca. 3 Wochen fixiert, wobei die Fixierung die letzte Woche nachdem die Welpen angefangen hatten zu laufen, nur noch nachts erfolgte.

Der Miniatur-Bullterrier-Welpe ist heut fast 1 Jahr alt und zeigt keinerlei Fehlstellung oder Bewegungseinschränkung mehr:



Auch Malinoiswelpen können von Fehlstellungen betroffen sein:



Falls Fehlstellungen nicht im Welpenalter korrigiert wurden, müssen diese meist später operativ korrigiert werden.

Fazit:

- Schnelle Behandlung der Fehlstellungen wichtig
- Innen- oder Außenfixierung z.T. wechselnd
- Durch „weiche Knochen“ im Welpenalter ist Korrektur möglich
- Keine Bewegungsstörungen bei erwachsenem Hund möglich